Stoppt die Brandstifter!

Am 17. August 2022 möchte die Lüneburger AfD ihren „Wahlkampfauftakt“ in Glockenhaus durchführen. Für diese Veranstaltung kündigt der Lüneburger Kreisverband die beiden regionalen Direktkandidaten Stephan Bothe und Nicolas Lehrke, den Spitzenkandidaten in Niedersachsen Stefan Martischewski-Drewes sowie den Bundestagsabgeordneten aus Thüringen Stephan Brandner an.

Kundgebung gegen die AfD-Veranstaltung: 17. August 2022 – 17:30 Uhr – Glockenhof – Lüneburg

Brandner gilt innerhalb der AfD als Vertreter des extremsten rechten Rands und ist als besonders übler Hetzer bekannt. Er ist heute stellv. Bundessprecher seiner Partei und ist Teil des faschistischen Flügels unter Björn Höcke. Der Serienhetzer Brandner hatte beispielsweise zum antisemitischen Anschlag von Halle menschenverachtende Tweets verbreitet, in welchen er zwischen Deutschen und Jüd*innen unterschied und trauernden Menschen vor der Synagoge vorwarf, dort „herumzulungern“. Seinen ekelerregenden Rassismus machte er u.a. dadurch deutlich, als äußerte, dass eine syrische Familie für ihn „Vater, Mutter und zwei Ziegen“ sei. Ansonsten besteht seine Rhetorik zumeist aus Beleidigungen und Beschimpfungen.

Das Lüneburger Netzwerk gegen Rechts fordert die Absage dieser Veranstaltung und ruft zu einer Kundgebung im Glockenhof auf, um gemeinsam der rechten Hetze der AfD eine Absage zu erteilen und ein Zeichen für Demokratie, Vielfalt und eine solidarische Gesellschaft zu setzen.

Die AfD ist keine Alternative:

Seit ihrer Gründung 2013 hat die sog. „Alternative für Deutschland“ sich immer weiter in Richtung einer völkisch-nationalistischen Partei entwickelt. Die AfD diffamiert demokratische, linke und gewerkschaftliche Kräfte ebenso wie soziale Einrichtungen. Die AfD führt einen Kulturkampf gegen die Freiheit von Wissenschaft, Kultur und Medien. Sie spaltet die Gesellschaft, bekämpft die Gleichberechtigung und befeuert Hass und Hetze. Die AfD ist eine zentrale Akteurin der autoritären Zuspitzung. Ihr aggressiver Rassismus ist eine permanente Bedrohung und mündet zu oft in brutalen Übergriffen und Morden und soll einen Diskurs in Teilen der Gesellschaft immer weiter nach rechts verschieben.

  • Die AfD ist völkisch-nationalistisch, weil sie die Schaffung eines ethnisch-biologistisch definierten „deutschen Volkes“ fordert.
  • Sie ist sexistisch und frauenfeindlich, weil Frauen aufgefordert werden, auf „Karrieredenken“ zu verzichten und wieder mehr Lebenszeit mit Kindern als im Beruf zu verbringen und die Rolle der Frau in der Gesellschaft vor allem auf das Kinderkriegen reduziert. Die AfD ist homophob, denn sie propagiert heteronormative Geschlechterrollen und hetzt gegen Vielfalt von Lebensentwürfen und sexueller Identitäten. Die AFD hält die Emanzipation für abgeschlossen erklärt und will allen, die nicht ihrem traditionellen Geschlechterbild entsprechen, wesentliche Rechte vorenthalten will.
  • Die AfD ist rassistisch, weil sie immer wieder gegen Migrant*innen hetzt und versucht, Feindschaft zu schüren zwischen Neuankommenden und denen die schon länger hier leben und weil Menschen mit anderer Herkunft als weniger Wert beschrieben werden.
  • Die AfD leugnet die menschengemachte Klimaerwärmung und begrüßt sogar den CO2 Anstieg in der Atmosphäre. Sie fordert den Erhalt der umweltschädlichen Kohle-. Gas- und Atomkraftwerke.
  • Die AfD spaltet mit völkisch-nationalistischen und rassistischen Argumentationen die Gesellschaft und ist eine Partei des Sozialabbaus. Sie versucht sich mit populistischen Phrasen als „Partei der kleinen Menschen“ zu inszenieren und freut sich über die aktuelle Energie- und Preiskrise und versucht diese nationalistisch aufzuladen um Wähler*innenstimmen zu erhalten.
  • Die AfD steht für einen autoritären und militaristischen Gesellschaftsentwurf und Krieg. Im russischen Autokraten und imperialistischen Kriegsherrn Putin sieht sie ein geistiges Vorbild und unterstützt somit den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die undemokratischen und reaktionären Verhältnisse in Russland.

Die AfD ist heute eine Keimzelle eines neuen Faschismus in Deutschland und versucht in der Mitte der Gesellschaft Ausgrenzung, strukturelle Gewalt und Ressentiments gegenüber Andersdenkenden und gesellschaftlichen Minderheiten zu normalisieren. Mit ihren Veranstaltungen will die AfD rassistische, nationalistische, sexistische und sozial-chauvinistische Hetze verbreiten. Der von der AfD institutionalisierte menschenfeindliche Hass stellt einen Angriff auf eine offene Gesellschaft der Vielen dar und bedeutet den Ausschluss all jener Menschen, die die AfD tagtäglich als minderwertig herabwürdigt.

Unsere Alternative heißt Solidarität!

Der AfD, die die zentralen Menschenrechte und Gleichwertigkeit aller Menschen angreift, darf kein öffentlicher Raum überlassen werden. Gegen die Inhalte und die gesamte Partei gilt es auf die Straße zu gehen und Widerstand zu organisieren.

Wir stehen für eine solidarische Gesellschaft, in der Diskriminierung keinen Platz hat. Unsere Antworten auf Rassismus, Chauvinismus und Sexismus sind Gerechtigkeit, Wertschätzung, Gleichberechtigung und Solidarität!

Wir stehen an der Seite von Geflüchteten und von allen, die rassistisch-, sexistisch- oder aus Gründen ihrer Religionszugehörigkeit diskriminiert und bedroht werden.

Wir stehen an der Seite von allen Minderheiten, die nach dem Willen der AfD systematisch benachteiligt und ausgegrenzt werden sollen.

Wir treten ein für die Lehren aus den deutschen Verbrechen der Vergangenheit, die sich niemals wiederholen dürfen.

Wir wollen der AfD deutlich machen, dass es in unserem Lüneburg nach wie vor keinen Raum gibt für rassistische Hetze und menschenverachtende Positionen.

Keine Stimme der AfD!

Noch sitzt die AfD als kleine Gruppe im niedersächsischen Landtag. Am 9. Oktober 2022 tritt sie erneut zur Landtagswahl an. Die AfD in Niedersachsen ist aktuell schwach und so zerstritten wie in kaum einem anderen Bundesland, ihre Fraktion im Landtag hat sich in den vergangenen Jahren wegen interner Machtkämpfe immer weiter verkleinert. Setzen wir in den kommenden Wochen also alles daran, sie unter die 5%-Hürde zu drücken. AfD raus aus dem Landtag!

Die Egoisten und die Rassisten dürfen nicht Oberhand bekommen. Wir stehen an der Seite der Menschen, die für eine Welt des Friedens, der globalen Gerechtigkeit und der grenzenlosen Solidarität eintreten!

Esther Bejarano (Auschwitz-Überlebende)

Kundgebung gegen die AfD-Veranstaltung

Mittwoch, 17. August 2022

17:30 Uhr

Glockenhof (vor dem Glockenhaus / C&A)

Lüneburg

Lüneburger Netzwerk gegen Rechts

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