Kurz nach dem Befreiungstag des 8. Mai zeigt die
VVN-BdA-Kreisvereinigung Lüneburg
zusammen mit dem
“Scala-Kino” Lüneburg
am Sonntag, den 10. Mai 2015,
um 11:00 Uhr den “Ozarichi”-Dokufilm.
In der Nähe der Ortschaft Ozarichi in Weißrussland haben im März 1944 Wehrmachtstruppen der 9. Armee ein furchtbares Kriegsverbrechen begangen, bei dem innerhalb weniger Tage etwa 10.000 für die Wehrmacht “unproduktive und damit nutzlose” Zivilisten zu Tode gebracht wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Osaritschi).
Daran beteiligten sich auch Einheiten der 110. Infanteriedivision, die u.a. in Lüneburg aufgestellt worden und z.T. dort in der Scharnhorst-Kaserne (heute Leuphana) stationiert waren. Für die toten Soldaten dieser Division steht in Lüneburg Am Springintgut seit 1960 ein “Ehrenmal”, das von der Stadt bis heute gepflegt wird. Während Veteranen dort über Jahrzehnte ihre Kameraden und deren “Pflichterfüllung” ehrten, hatten wir dieses Denkmal und diese Wehrmachtstruppe nicht im Blick. Erst als der “Manzke-Friedenspfad” es im letzten Jahr zu einer seiner Stationen machte und mit einer apologetischen Texttafel verzierte – haben wir angefangen nachzuforschen und die mörderische Geschichte herausgefunden.
Seit Anfang des Jahres ziert auch ein “Mörder”-Schriftzug dieses Denkmal, der trotz umgehend von der Stadt beauftragter Reinigungsarbeiten nicht unleserlich wurde. “Die Welt”-Lesende unter uns hätten dieses Mörder-Tun beinahe schon früher wissen können (http://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article125647121/Wehrmacht-liess-in-Lager-nutzlose-Esser-verenden.html), beinahe nur deswegen, weil in diesem Artikel die Täterschaft der 110. I.D. nicht vorkommt. Das u.a. wird nun in dem Ozarichi- Film deutlich, den die VVN-BdA in der Scala zeigen wird. Dieser Film wurde von Prof. Rass, jetzt Uni Osnabrück, 2005-2006 mit Studierenden u.a. nach Forschungen an den Orten des Verbrechens erstellt. (http://www.hsozkult.de/event/id/termine-5338).
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